Palliativ

Auch wenn die Lebenserwartung deutlich gestiegen ist, wird die Altersschwäche in unter 5% als Todesursache angegeben. Jedem Tod geht also eine physische Veränderung voraus, die wir als Krankheit definieren.

In erster Linie möchten wir Mediziner unsere Patienten heilen. Daher wurde in der Vergangenheit häufig der Tot, das Sterben und die Endlichkeit aus unseren Gedanken ausgegrenzt. Aber immer dann, wenn eine Heilung nicht mehr möglich ist, ist die palliative Versorgung wichtig. Die Palliativmedizin sollte integraler Bestandteil jeden ärztlichen Handelns sein. Hergeleitet vom Begriff Pallium (lateinisch Mantel) beschreibt Palliativmedizin den Bereich ärztlichen Handelns, der seine vordringliche Aufgabe im Lindern und unterstützen sieht.

Im Jahre 1967 gründete Cicely Saunders das erste Hospiz in England. Bald darauf setzte eine Bewegung ein, die ganz Europa und auch außereuropäische Länder erreichte. Anfang der 80er Jahre wurde die erste Palliativstation in Deutschland eröffnet (Köln, Prof. Klaschik). Es wurde die Deutsche Gesellschaft für Palliativmedizin gegründet, die 1994 ihren ersten großen Kongress gestaltete. Seit 2012/2013 ist die Palliativmedizin in die Weiterbildungsordnung aufgenommen und seit wenigen Jahren wird Palliativmedizin von manchen Universitäten für Studenten der Medizin als Wahlfach angeboten.

Das Charakteristikum des palliativen Denkens ist die Orientierung in der Gegenwart. Das Denken und Handeln in der kurativen Medizin und in der Pflege ist zukunftsorientiert. Der Patient wird behandelt damit in Zukunft etwas besser wird. In der Betreuung unheilbar Kranker und vor allem Sterbender gilt dieser Ansatz nicht mehr. Die Palliativmedizin witmet sich Patienten mit einer weit fortgeschrittenen Erkrankung die nicht mehr heilbar ist und weiter fortschreitet. Sie haben nur noch eine begrenzte, oft nicht abschätzbare Zukunft. Das verändert das Handeln: Jetzt geht es nur noch darum, was wir mit unseren Maßnahmen für das jetzt, für die heutige Lebensqualität unserer Patienten verbessern können. Der Ansatz der Palliativmedizin ist immer eine ganzheitliche: Der Mensch wird als einmaliges Individuum gesehen, zudem Angehörige und eine individuelle Umgebung dazugehören. Die Betreuung beschränkt sich nicht nur auf den Patienten selber, sondern bezieht das soziale Umfeld mit ein. Grundlage für jede palliative Betreuung ist natürlich die Symptomkontrolle wie z.B. die Behandlung von Schmerzen, Luftnot oder Unruhe nach festgelegten Qualitätsstandards (SOP= Standard Operating Procedure). Palliativmedizin verlangt von Ihren Ärzten eine hohe Kompetenz auf diesem Gebiet. Es geht darum nur Therapien anzuwenden, die sinnvoll sind und die zu einer Verbesserung der Lebensqualität führen. Unnötige Krankenhausaufenthalte und belastende Eingriffe, welche das Sterben nur verlängern, sollen unterlassen werden.

Palliativmedizin beinhaltet folgende Kerndimensionen:

  • Symptomkontrolle (z.B Schmerz, Luftnot, Übelkeit/Erbrechen, Durchfall/Verstopfung, Unruhe )
  • psychologische, spirituelle und emotionale Unterstützung
  • Unterstützung der Familie
  • Trauerbegleitung
  • Inzwischen gibt es auch in der Palliativmedizin Qualitätsstandards.

pal·li·a·tiv /palliatív/

Schmerzlindernd; die Beschwerden einer Krankheit lindernd, aber nicht [mehr] die Ursachen einer Krankheit bekämpfend

Tagesklinik Palliativmedizin

Durch die besondere Ausstattung unserer Praxis mit Krankenhaus Betten in modern ausgestatteten Patientenzimmern haben wir die Möglichkeit unsere Palliativpatienten bequem unterzubringen Ihre Symptome in einer ruhigen und hoch qualifizierten Umgebung zu kontrollieren um Sie anschließend wieder nach Hause in Ihre gewohnte Umgebung zu schicken.

Auf diese Weise werden unsere Patienten optimal versorgt und ungewollte Krankenhauseinweisungen werden vermieden. So können z. B Ultraschall gesteuert erforderliche Entlastungspunktionen von Bauchfell oder Rippelfellwasser durchgeführt werden oder Schmerzen gezielt mit intravenös verabreichten Schmerzmittel unter Kontrolle der Vitalparameter wie Blutdruck, Puls, Sauerstoffsättigung eingestellt werden. Anschließend erfolgt z. B eine Dosis Umrechnung auf das oral zu verabreichende Schmerzmittel, also auf die Schmerztablette zum einnehmen und unser Patient kann nach Hause. Natürlich kann ich auch ausserhalb der Praxis Öffnungszeiten zu Ihnen nach Hause kommen. Selbstverständlich sind unsere Möglichkeiten außerhalb der Praxis eingeschränkt. Aber unser Ziel ist es immer in Zusammenarbeit mit Ihrem Pflegedienst, mit Ihnen und Ihren Angehörigen einen stationären Aufenthalt zu vermeiden, wenn Sie es nicht wünschen.

Dabei haben Sie über unsere Rufbereitschaft auch zu Hause im Bedarfsfall Unterstützung, so dass Sie keine Angst vor drohenden Komplikationen haben brauchen. Wir werden Sie im Voraus in einem ausführlichen Erstgespräch und immer bei neuen Aspekten über mögliche Komplikationen unterrichten und individuelle Notfall Boxen zusammen stellen die Ihnen helfen werden sich im Bedarfsfall selbst zu helfen bis eine adäquate Hilfe kommt.

Leistungen

Behandlung von unter anderem:

  • Schmerzen
  • Luftnot
  • Übelkeit und Erbrechen
  • chronische Durchfälle oder Stuhlverhalt
  • Unruhe / Verwirrtheitszustände
  • Versorgung von Wunden
  • Sterbebegleitung

(Im Einzelfall im Rahmen der allgemeinen ambulanten palliativ-Versorgung. Demnächst auch im Rahmen der spezialisierten ambulanten Palliativversorgung)

Sprechen Sie uns an. Mein Team und ich, wir sind für Sie da.